Wolfrik Fischer
„Ich glaube, meine Arbeit ist der Arbeit eines magischen Künstlers relativ nah. Mit den Spezialeffekten erzeuge ich all das, was im Grunde genommen nicht auf natürliche Weise geschieht. Das kann man technisch so umsetzen, dass es eben funktioniert.“
Heute ist Wolfrik Fischer bei uns zu Gast. Wolfrik ist ein Profi wenn es um das Thema Spezialeffekte in Werbung, Film und Foto geht.
Erfahre im heutigen Gespräch, welche Spezialeffekte es gibt und wie du sie als Zauberkünstler für dich nutzen kannst.
Aus dem Gespräch mit Wolfrik
SFX & VFX
Wir unterscheiden zwischen SFX, das sind Spezialeffekte, also Special Effects oder VFX, das sind Videoeffekte. Videoeffekte beinhalten all das, was mit dem Computer später nachbearbeitet worden ist oder eben im Nachhinein hineingesetzt worden ist. Ich mache SFX, das ist eben genau das Reale und nicht das mit dem Computer generierte. Früher hat es ganz klassisch Floor Effects geheißen. Das heißt alles, was auf dem Boden standfest unterwegs ist. Dazu zählt Feuer, Wasser, Wind, Nebel, Rauch. Und auch alles, was daraus wiederum entstehen kann, also sprich Eis, Schnee, noch mal Nebel.
Spezialeffekt VS Zaubertrick
Der Unterschied liegt vor allen Dingen in der Wiederholbarkeit. Bei einem Magier im Unterschied zum Spezialeffekt muss der sogenannte Trick oder das, was gemacht wird, immer funktionieren, und zwar vor dem Auge des Zuschauers. Wir, die Spezialeffekte machen, haben genau da noch eine Möglichkeit auszuweichen, indem wir sagen: „Es hat nicht hingehauen, wir drehen noch mal einen neuen Take.“ Der Magier kann es nicht. Der Magier gewinnt oder verliert auf der Bühne oder wo auch immer er arbeitet. Das heißt also, dass ein Zaubertrick oder ein magischer Trick so gestaltet sein muss, dass er nicht erkennbar ist und in jedem Fall immer funktioniert.
Höre dir hier seine Folge an
Weitere Gedanken von Wolfrik
– „Wie schafft es ein Magier, eine Welt genau so zu gestalten, in der diese berühmten magischen Momente exakt so funktioniert, wie er sich das vorstellt?“ Das ist wie bei allen Dingen. Es fängt mit Try and Error an und hört mit Handwerk auf. Also sprich mit Übung, mit Wissen, mit Know how und letztendlich mit der Zeit, die man damit verbringt und eine Profession draus macht.
– Einen Satz, den ich von meiner Frau geschenkt bekommen habe. „Handle stets so, dass du die Zahl der Möglichkeiten erweiterst.”
– Tipps an Zauberkünstler*innen, die sich für Spezialeffekte interessieren: Beobachte genau, was täglich um dich herum passiert.
Wolfriks Top 3
Ratschlag:
Einfach immer zu schauen, dass ich meine Bedürfnisse nicht so hoch ansetze, wie der Wunsch meines Kunden ist.
Buch, Webseite:
Es gibt etwas ganz tolles: “cinefex”, eine Ausgabe von Amerikanern, gibt es glaube ich auch online. Das ist eine monatliche Ausgabe, in der die ganzen gängigen Spezialeffekte immer wieder dokumentiert sind oder gezeigt werden. Ist ziemlich spannend, weil da kann man schon viel daraus lernen.
Schlusswort:
Haltet die Augen offen und euren Geist frei, sodass ihr immer und möglichst zu jeder Zeit aufnahmefähig seid und wahrnimmt, was in eurer Umwelt passiert. Das ist das Wichtigste.
