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Julian Button

„Du musst immer Menschen in deinem Leben finden, die an dich glauben und dir eine Chance geben.“

In der heutigen Folge ist Julian Button zu Gast. Julian ist ausgebildeter Musical-Darsteller und preisgekrönter Zauberkünstler. Er ist Zauber-Coach für unterschiedliche TV-Formate und tricktechnischer Berater für Theater- und Musicalproduktionen. So wie im Mehr! Theater in Hamburg bei „Harry Potter und das verwunschene Kind“.

Aus dem Gespräch mit Julian

Zauberei als Theaterrolle lernen
Wir Zauberer führen Zaubertricks vor. Die Darsteller im Theater spielen wirkliche Hexer und können zaubern. Deshalb ist es eine ganz andere Qualität, die man den Darstellern beibringen muss. Sie führen es also nicht als Trick vor, sondern als etwas, das beiläufig passiert. Es muss dementsprechend auch völlig beiläufig wirken. Das macht es fast noch ein bisschen schwieriger. Wir Zauberkünstlerinnen können immer auf die Showtreppe gehen und uns selbst präsentieren. Die Darsteller können das nicht. Sie müssen in ihrer Rolle bleiben. Sie machen beiläufig eine Bewegung, während sie sprechen und auf einmal sortiert sich zum Beispiel der ganze Tisch.

Leistung der SchauspielerInnen
Einige Rollen, wie beispielsweise Harry Potter oder sein Sohn Albus, müssen wahnsinnig viel Text lernen. Plus tauchen lernen und tanzen. Es ist wirklich eine wahnsinnige Arbeit und wie ein Marathon, den sie jeden Abend laufen müssen. Sie tragen die Show über sechs Stunden. Ich glaube nach Harry Potter kann man jedes Stück spielen, weil es so viel von den DarstellerInnen abfordert. Für sie war das Zaubern lernen, wie etwas Neues zu lernen. Wie tauchen lernen oder Schlittschuhlaufen lernen. Man muss den SchauspielerInnen die Zeit geben, sich damit anzufreunden und ihnen öfter das Requisit in die Hand geben und sie üben lassen. Es ist wichtig, keinen Druck auszuüben und sie dort abzuholen, wo sie gerade stehen.

Höre dir hier seine Folge an

Weitere Gedanken von Julian

Professioneller Umgang mit Requisiten
Ich finde als SchauspielerIn oder ZauberkünstlerIn ist man selbst für seine eigenen Requisiten verantwortlich. Das heißt die RequisiteurInnen setzen zwar die Requisiten, aber es ist meine Aufgabe als DarstellerIn, die Requisiten kurz nochmal zu checken, ob alles damit in Ordnung ist. Denn ich bin ja die Person, die mit den Requisiten rausgeht. Ich würde ZauberkünstlerInnen nahelegen, sich ihre Requisiten nach jedem Auftritt anzuschauen. Ich bin jemand, der settet seine Zaubertricks nach jedem Auftritt komplett durch und packe sie so ein, dass ich sofort vorführbereit wäre. Denn manchmal kommen Anfragen doch sehr kurzfristig rein und dann ist man nicht darauf vorbereitet.

Die wahre Magie einer Zaubershow
Wenn man als ZauberkünstlerIn auf der Bühne steht, sollte man im besten Fall sein Handwerk beherrschen. Also beispielsweise die Fingerfertigkeit. Sonst sollte man nicht auf der Bühne stehen. Das Einzige, worauf wir uns konzentrieren müssen, wenn wir interaktiv mit den ZuschauerInnen arbeiten, ist eigentlich nur das, was die ZuschauerInnen uns geben. Also sich zu fragen: „Was sagt mir der Zuschauer?“ Man sagt im Schauspiel auch: Aufnehmen, bewerten, reagieren. Also ich frage ihn etwas, er sagt mir etwas, ich verarbeite das und antworte darauf. Das macht für mich eine Zaubershow einzigartig. Dadurch entsteht für mich die eigentliche Magie.

Julians Top 3

Erfolgstipp:
Du weißt nie, wofür etwas gut ist. Das ist mit der beste Tipp, den ich geben kann. Ich hatte schon ganz oft Momente in meinem Leben, bei denen ich mich mit Menschen unterhalten habe und daraus ist dann etwas ganz Neues und Fruchtbares entstanden, woraus ich dann schöpfen konnte. Also du weißt nie, wofür es gut ist.

Webseite:
YouTube und Pinterest. Da kann man ganz viel stöbern und bekommt sehr viel Input.

Schlusswort:
Habt Spaß an dem, was ihr tut. Das ist das Wichtigste. Wenn es keinen Spaß macht, dann macht was anderes.

Werde immer pünktlich zu allen neuen Folgen und neuen Blogbeiträgen informiert