Ben Profane
„Zaubern ist ein Geben und Nehmen. Ich bin Zauberer, weil mir das wahnsinnig viel Spaß macht und weil ich mir keinen schöneren Beruf vorstellen kann. Aber es macht mir auch wahnsinnig viel Spaß, wenn ich den Zuschauern damit Freude machen kann.“
- 26. August 2019
In der heutigen Folge ist Ben Profane zu Gast. Ben ist ein kreativer Zauberkünstler, der gerne in verschiedenen Rollen und mit kuriosen Kunststücken auf der Bühne steht. Erfahre im heutigen Gespräch was seine Rolle als Hehler bedeutet und was für eine verrückte Situation er in China erlebt hat.
Aus dem Gespräch mit Ben
Persönlichkeit macht Einzigartig
Jeder Künstler macht seine Zauberkunst letztendlich durch seine Person besonders. Ich glaube, dass die Zauberei wirklich sehr stark mit der Persönlichkeit oder mit der Person, der sie vorführt, verknüpft ist. Das heißt, wenn ich irgendwo auftrete, finde ich es wichtig, dass die Leute auch viel von mir erfahren oder mich kennenlernen. Ich glaube, es ist ein schöner Abend, wenn die Zuschauer oder das Publikum das Gefühl haben: „Ah guck mal, den haben wir jetzt echt kennengelernt auf eine Art und Weise, die wir uns so vielleicht gar nicht vorgestellt haben oder vielleicht ein bisschen intensiver war, als nur Tricks zu erleben.“
Bens Ratschlag an sein 18-Jähriges Ich
Ich würde alles wieder genauso machen. Ich glaube nicht an Abkürzungen. Was ich glaube ist, dass man wach bleiben muss. Und dass man oft hinterfragen muss, ob das, was man gerade tut einem gefällt. Ob es einen glücklich macht, ob das funktioniert, ob man damit die Ziele erreicht, die man erreichen möchte. Aber es gibt nicht so richtige Abkürzungen. Man muss viele Fehler machen. Das ist was ich wichtig finde, dass man viele Fehler einfach selber macht.
Höre dir hier seine Folge an
Weitere Gedanken von Ben
CloseUp vor der Bühnenschow
Ich bin jemand, der lieber vor der Bühnenshow lieber Close-Up macht. Ich finde, man hat es dann leichter, auf der Bühne den Kontakt zu den Leuten aufzubauen. Wenn du auf die Bühne gehst und es ist eine Situation, in der es schwierig ist Aufmerksamkeit zu kriegen oder die Leute auch schon müde sind, dann kommst du als Unbekannter auf die Bühne. Da ist es viel leichter, wenn ich vorher mit ein paar Leuten geredet habe. Und wenn ich dann zu den Leuten am Tisch sage: „Später mach ich noch was für alle“, dann freuen die sich schon und du hast automatisch eine größere Spannung im Publikum.
Inspiration finden
Ich glaube, es gibt keine pauschalen Regeln um Ideen zu finden. Also man denkt ja über Sachen nach, liest Bücher, geht ins Kino, spricht mit Leuten, reist durch die Welt. Das Leben ist voller Inspiration. Ich habe zum Beispiel eine Nummer mit einem Toilettenzelt, die noch lange nicht fertig ist. Aber letztendlich ist das Zelt einfach ein großartiges Requisit. Mich begeistert die Tatsache, dass es so viele von diesen PopUp Zelten gibt. Durchsichtige große kleine, welche für Katzen, welche für für Tiere, windgeschützt. Das sind einfach so viele Möglichkeiten. Wenn man da ein bisschen drüber nachdenkt, fallen einem viele Sachen ein, die man damit machen kann.
Bens Top 3
Ratschlag:
Die Freude, sich für Dinge zu begeistern. Das ist glaube ich mit das Wichtigste, denn wenn ich begeistert von der Sache bin, dann ist es das Publikum am Ende des Tages wahrscheinlich auch.
Buch, Webseite:
Ich habe gerade die Harari Bücher gelesen und find die ganz toll. „Homo Deus*” zum Beispiel. Und das neueste „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert*”. Ansonsten Patricia Highsmith „Zwei Fremde im Zug*”. Auch ein toller Krimi. Hat nichts mit Zaubern zu tun, aber wer weiß, vielleicht eine gute Inspiration.
Schlusswort:
Habt Freude an dem, was ihr tut. Und dann stellt Fragen. Es ist oft besser Fragen zu stellen oder Fragen zu kennen, als Antworten, weil auf viele Fragen gibt es keine Antworten. Und es ist gut, wenn man die Frage kennt und immer mal wieder überlegt, wie die aktuelle Antwort aussehen könnte.
