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Luke Dimon

„Die Zauberkunst ist eine ernst zu nehmende Kunstform. Ein wirklich guter Zauberkünstler muss daher sein Handwerk beherrschen. “

In der heutigen Podcast-Folge ist Luke Dimon​ zu Gast.
Luke ist Profi durch und durch. Im Gespräch mit uns spricht er über seine langjährigen Erfahrungen im Varieté und seine Kenntnisse im Bereich Regie.

Aus dem Gespräch mit Luke

Auf der Bühne:
Das Wichtigste ist, dass man sein Publikum ernst nimmt. Luke liebt es, wenn Zuschauer ihm etwas auf die Bühne reinrufen, da ihn das frisch hält, indem er darauf dann spontan eingehen kann. Dies fordert er oftmals sogar heraus. Grundsätzlich möchte er mit seinen Gästen einfach eine tolle Zeit haben. Auf der Bühne sind die Zuschauer zudem meist lustiger als der Künstler selbst. Damit kann man spontane Momente provozieren. Für ihn ist wichtig, dass seine Gäste merken, dass sie wirklich Teil der Show sind. Denn sonst könnten sie sich auch vor den Fernseher setzen und sich die Show dort ansehen.

Ein wirklich guter Zauberkünstler:
Die Zauberkunst ist eine ernst zu nehmende Kunstform. Ein wirklich guter Zauberkünstler muss daher sein Handwerk beherrschen. Er muss sich hiermit und allem auseinandergesetzt haben, was er auf der Bühne tut. Hierzu gehört z.B. seine Präsentation, das Thema, die Musik und sein Text.
Wenn die Zuschauer ihre Welt da draußen vergessen und voll bei einem in der Show sind, hat man das Beste erreicht, was als Künstler möglich ist. Wenn man sich selbst auf der Bühne vergisst, muss man trotzdem im Moment bleiben. Wenn die gesamte Show dann fließt, schwimmt man einfach mit und genießt den Moment.

Höre dir hier seine Folge an

Besonderes beim Aufbau des Auftritts

Es gibt die 30%-Regel. Diese besagt, dass der allererste Eindruck der ist, wenn die Zuschauer die Requisiten auf der Bühne stehen sehen. Auch wenn man seine Requisiten aufbaut und die Zuschauer einen sehen, bilden sie sich schon ein Bild und eine Meinung von einem. Was hierbei vor allem zu beachten ist, ist die Tatsache, dass man danach nicht mehr als eine komplett andere Figur auf die Bühne kommen kann. Das wäre nämlich nicht mehr authentisch. Daher sollte man sich ganz klar bewusst sein, wo die Bühne und wo dann erst die Show beginnt. Und die Bühne beginnt deutlich vor der Show.

Sie beginnt mit dem allerersten Anzeichen, dass die Zuschauer von einem wahrnehmen. Das erste Mal, wenn die Zuschauer einen sehen, haben sie ein inneres Gefühl von einem und das kann man dann nicht mehr komplett brechen. Man kann es versuchen, aber das wird einem nicht gelingen. Deswegen ist es sinnvoll, genau damit zu spielen und alles ab dem Aufbau in seine Show zu integrieren.
Ein wichtiger Satz für Luke, den man auf alles beziehen kann lautet: „Nutze das, was eh schon da ist, oder was die Leute in oder an dir sehen“.

Lukes Top 3

Ratschlag:
Liebe was du tust und verliere diese Liebe nicht. Mache es nicht aus Ego-Gründen. Finde die Leidenschaft zur Kunst. Diese Kunst ist so etwas unglaublich Wunderbares, mit dem wir für uns und andere Menschen sehr viel erreichen können. Wir sollten der Kunst dafür immer dankbar sein. Liebe Kunst und wenn du sie nicht mehr liebst, dann suche dir was anderes!

Buch, Webseite:
Im „Tarbell Course in Magic“ von Harlan Tarbell steht alles drin. Den sollte jeder haben und auch lesen. Wirklich lesen!

Schlusswort:
Nehmt die Zauberkunst ernst, nehmt das Publikum ernst, nehmt alles ernst, nur nehmt euch selbst nicht zu ernst. Wir sind letzen Endes auch nur kleine Menschen, wie der BWLer, der vor uns in der zweiten Reihe sitzt. Nur wenn wir ihn ernst nehmen und alles gleichwertig betrachten, dann wird er dich auch ernst nehmen und mit dir Zeit verbringen wollen. Wenn wir alle diese Punkte beherzigen, können wir auch mit unserer Kunst etwas erreichen.

Das Bild von Luke Dimon kommt von Sebastian KonoPIX

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