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Jörg Willich

„Design wird normalerweise als ein kreatives Betätigungsfeld gesehen. Doch tatsächlich ist die Zauberei wesentlich kreativer als Design.“

In der heutigen Podcast-Folge ist Jörg Willich zu Gast.
Jörg ist Grafiker und Zauberkünstler. Niemand verbindet diese beiden Sparten besser, als er. Selbst das aktuelle Bundeswehr-Logo stammt aus seiner Feder.
Im Interview mit uns verrät er, was seiner Meinung nach für das richtige Marketing eines Zauberkünstlers auf der Seite der Grafik elementar ist, wie er Produktbezogene Zauberei nutzt und warum „Klassiker“ seine große Leidenschaft sind. 

Aus dem Gespräch mit Jörg

Das perfekte Logo:
Ein Logo sollte etwas über die Marke sagen, für die es steht. Außerdem sollte es einprägsam und wiedererkennbar sein. Es sollte so gestaltet werden, dass die Menschen die Marke einem Geschäftsfeld oder Themenbereich zuordnen können. Dann würde allerdings alles in dieser Branche erst einmal gleich aussehen oder zumindest ähnlich. Die Herausforderung liegt also darin, einerseits eine Zuordnung zu ermöglichen, sich andererseits aber von Wettbewerbern zu unterscheiden. Hier liegt das Spannungsfeld. Einerseits aussehen wie, andererseits nicht aussehen wie. Genau das ist die Kunst hierbei.

Mit der Designer-Brille betrachtet:
Jörg schaut als Designer darauf, wofür eine Marke steht und was diese auszeichnet. Das dient dann als Basis für eine Gestaltung und wird entsprechend grafisch umgesetzt. Das gilt auch für das Design von Zauberkünstlern. Doch viele junge Zauberer denken zu schnell an Marketing und ihr Design. Das wichtigste aber ist -vor allem für junge Zauberer- an den eigenen Shows, an den Tricks, an sich selbst, bis hin zur eigenen Persönlichkeit zu arbeiten, damit sich ein eigenes Profil herausbildet. Erst wenn das „Produkt Zauberer“ und seine Show stimmen, ist der Zeitpunkt erreicht, über ein Logo nachzudenken. Zu diesem Zeitpunkt ist dann die Persönlichkeit und das Besondere vorhanden, was ein Designer grafisch zum Ausdruck bringen kann.

Höre dir hier seine Folge an

Unterschied Zauberkunst und Grafik-Design

Design wird normalerweise als ein kreatives Betätigungsfeld gesehen. Doch tatsächlich ist die Zauberei wesentlich kreativer als Design. Grafik-Design ist zwar einerseits kreativ und künstlerisch, aber auf der anderen Seite ist es auch viel Handwerk und Dienstleistung. Jemand will etwas Bestimmtes aussagen und der Designer muss genau das bedienen. Sei es in Form eines Logos, einer Broschüre oder einer Website. Da gibt es viele Einschränkungen und technische Parameter. Von mehreren Entwürfen wird nur einer genommen, und nicht immer unbedingt der beste.

Beim Zaubern ist die einzige Einschränkung, dass es dem Publikum gefallen muss. Es sind sonst keine Grenzen gesetzt, höchstens durch den Aufwand, den man in ein Kunststück stecken möchte. In der Zauberei kann man sich daher viel kreativer ausleben.
Durch den Hauptberuf als Grafik-Designer mit der Zauberei als Hobby ist Jörg auf die Zauberei nicht angewiesen, was ihm eine enorme Freiheit gibt. „Ich muss keine Mitternacht-Show bei einem Fußball-Club im Bierzelt machen.“

Jörgs Top 3

Ratschlag:
Mach es fürs Publikum, nicht für dich!

Buch, Webseite:
„Das Buch oder Don’t Forget to Point“ von den fertigen Fingern

Schlusswort:

Ich bin froh, dass ich an die Zauberei gekommen bin. Das hat mein Leben sehr bereichert. Ich konnte viele spannende und tolle Leute kennenlernen, durch die Welt reisen und dort Zauberer und andere Künstler kennenlernen. Dafür bin ich extrem dankbar.
Ich hoffe, dass ich auf meine Art und Weise jungen Zauberern ein bisschen auf ihrem Weg helfen kann, so wie es mir zuteil wurde.

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