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Julius Frack

„In den ersten Sekunden des Auftritts strahle und lächle ich einfach. Ich beginne schon in der Gasse, vor dem Auftritt die zwei Minuten zu lachen und mich zu freuen über mich selber und über die ganze Welt. Ich bin voller guter Laune und bringe einfach diese gute Laune auf die Bühne.“

In der heutigen Podcast-Folge ist Julius Frack zu Gast.
Julius ist ein mehrfach und international ausgezeichneter Illusionist. Er tritt auf höchstem Niveau auf den größten Veranstaltungen weltweit auf – und hat außerdem schon den Reise-Bus der Bundesligamannschaft des Bayern München vor deren Arena erscheinen lassen.
Wenn man sich seine bisherigen Auftrittsorte durchliest, kommt es einem so vor, als würde man durch einen Atlas blättern: Las Vegas, Hong Kong, Paris, Rom, London, Berlin, Peking, Marrakesch…

Aus dem Gespräch mit Julius

Wenn Julius wirklich zaubern könnte:
Wenn Julius behaupten würde, er habe wirklich magische Kräfte, würde er sich vielleicht nicht auf die Bühne stellen und Löffel verbiegen. Dann würde er wahrscheinlich anderes machen, was mehr Nutzen auf der Welt hat. Wenn man richtig in seinem Metier drin ist, verschwimmt die reale Wirklichkeit mit der nicht realen Wirklichkeit und du denkst dann irgendwann, es sind Dinge möglich, die im normalen Leben nicht möglich sind. Julius versucht genau so, seine Illusionen anzugehen. Dass Zuschauer magische Momente erleben und Dinge dabei sind, die sie begeistern und physisch in eine andere Sphäre versetzen.

Julius’ Gedanken zu Auftritten:
Wenn man nach einem Auftritt das Gefühl hat „heute hat irgendetwas nicht gestimmt“ oder sich nicht gut angefühlt, dann liegt es meistens daran, wie man das Repertoire aneinander gebaut hat, und dass man da einen Fehler gemacht hat. Das gleiche Programm funktioniert nämlich nicht bei jedem Publikum gleich gut. Man muss einschätzen, was es für ein Publikum ist. Sind es z.B. Mitarbeiter oder doch hauptsächlich die Kunden der Firma? Sind Angehörige mit dabei? Findet die Show vor oder nach dem Essen statt? Es sind ganz viele Dinge, die man beachten muss.

Höre dir hier seine Folge an

Showdesign

Es ist wichtig, dass das Kostüm ordentlich ist. Es müssen auch die Frisur, das Aussehen der Requisiten, die Musik, die gesamte Gestaltung der Bühne und das Arrangement der Requisiten auf der Bühne eine Einheit ergeben, außerdem alles, was für die Zuschauer diesen elementaren Eindruck der Show ausmacht. Mit dem Kostüm muss man innerhalb der ersten 30 Sekunden viel ausdrücken für den Zuschauer. Er darf vor allem auch keine Angst vor dem Künstler haben.

Denn man kommt in einer Hochstatus-Position auf die Bühne und sagt: „Ich kann etwas, was du nicht kannst.“ Daher hat der Zuschauer eigentlich zunächst eine Art Ablehnung, da er nicht weiß, was ihn erwartet. Deswegen muss man durch seine Art und das Kostüm erst einmal ausdrücken, dass alles in Ordnung ist und man selbst „nett“ ist. Wir Künstler dürfen dem Zuschauer vermitteln, dass wir dazu da sind, ihm Spass und Freude zu bereiten.

Julius Top 3

Ratschlag:
Von einem guten Freund von mir bekam ich auf die Frage, was man tun könnte, um ein besserer Zauberer zu sein, folgende Antwort: „Be a nice guy“, also sei einfach nett. Da gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

Buch, Webseite:
„Fundamente“ von Eberhard Riese gehört in jeden Bücherschrank eines ambitionierten Zauberkünstlers.

Schlusswort:

Ich möchte alle, die selbst in dem Bereich der Bühne aktiv sind, darin bestärken weiter zu machen. Es gibt so viel Schlimmes auf der Welt, deshalb ist es so wichtig, dass es Leute gibt, die einfach auch Schönes und Freude nach draußen bringen. Und obwohl oder vielleicht auch gerade weil es dieses Unheil gibt, ist es wichtig, Schönes in die Welt zu geben und es zu genießen.

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