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Wolfgang Moser

„Je mehr variablen Input ich aufnehme, desto mehr Output in Form von Zauberei habe ich danach. Unser Gehirn nimmt die neuen Eindrücke und bringt sie irgendwie in Verbindung mit der Zauberei.“

Heute ist Wolfgang Moser bei uns zu Gast. Wolfgang liebt die Zauberei und kann sich keine bessere Möglichkeit vorstellen, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Denn „Beruf“ nennt er seine innovative Tätigkeit nicht.

Wir sprechen mit ihm über seine Erfahrungen auf hunderten von Bühnen, seine persönliche Technik innovativ zu sein und natürlich auch über seine Nummer, mit der er Vize-Weltmeister der Zauberkunst wurde.

Aus dem Gespräch mit Wolfgang

Kreativität vs. Innovationen:
In der Zauberkunst gibt es nur ganz wenig Kreativität. Denn „Kreativität“ bedeutet, dass man etwas ganz neues kreiert, was noch nicht da war. Es gibt eher Innovationen. Man nimmt Dinge, die es schon gibt und setzt diese in einer neuen Weise zusammen. In sein Notizbuch kommen Tricktechniken und Präsentationsideen. Oft ist der Heureka-Moment dann so, dass eine Tricktechnik mit einer komplett anderen Präsentation zusammenpasst. Wenn dann beides zusammengeführt wird, hat man schon eine „fertige“ Nummer.

MindMapping ist auch gut. Alle Ideen, die man mal gesammelt hat, sowie die technischen Umsetzungen und Präsentationsideen sind dadurch auf einen Blick sichtbar. Dabei kann man schneller Verbindungen finden zwischen verschiedenen Ideen. Podcasts sind eine tolle Möglichkeit für ihn zur Ideenfindung. Vor allem „nutzloses-Wissen-“ oder Wissenschafts- Podcasts. Man stößt hierbei zufällig auf Themen, mit denen man sich vorher nicht beschäftigt hat, und das zeigt immer neue Themen für die Bühne auf.

Auf dem Weg zum hauptberuflichen Zauberkünstler:
Wolfgang hatte schon diverse Auftritte neben der Schule. Sonst geht es auch nicht so gut, da man ja nicht einfach sagen kann „ich bin Zauberkünstler, engagiert mich mal alle“. Man muss sich einen gewissen Kundenstamm erarbeiten und in die Szene rein kommen. Die Leute müssen aufmerksam werden und einen engagieren. Das geht nicht von einem Tag auf den anderen.

Da es bei ihm schon während der Schulzeit gut lief, konnte er nach der Schule direkt hauptberuflich zaubern. Der große Vorteil, wenn man noch so jung ist, ist, dass man noch nicht genau weiß, wie schwierig das überhaupt alles ist, was man vorhat. Vor allem, wenn man davon leben will. Unwissenheit ist in diesem Falle sehr gut! Denn sonst hätte man es vielleicht überhaupt nicht versucht. Die Zauberei ist für ihn sein Beruf und sein Hobby gleichzeitig. Er würde auch gerne zaubern, wenn er kein Geld dafür bekommen würde.

Höre dir hier seine Folge an

Weitere Gedanken von Wolfgang

„Ich möchte, dass die Zauberei eine Bedeutung hat.“
„Oft wird man von Zuschauern auf Dinge angesprochen, von denen man nicht weiss, dass man sie gemacht hat.“
„Ich gehe relativ oft ins Theater und mir fällt auf, dass ich im Publikum von komplett anderen Stilrichtungen viel mehr Ideen für meine Kunst habe, als in ZauberShows. Bei ZauberShows ist es immer wieder das Gleiche. Wenn es dann mal was ist, was aus diesem Schema ausbricht, bringt das ganz neue Denkprozesse in Gang.“
„Zauberei kann man nicht messen. Es ist ja nicht so wie im Sport, wo man messen kann, wer schneller gelaufen oder weiter gesprungen ist. Bei der Zauberei sind das nur subjektive Meinungen.“

„Es ist ein Unterschied, wenn die Leute anrufen und einen Zauberer buchen wollen, ob sie einfach nur irgendeinen Zauberer wollen, oder ob sie mich schon mal gesehen haben und sie auch genau mich bei ihrer Veranstaltung haben wollen.“
„Ich glaube nicht so wirklich an Ziele. Mein Lebensziel ist es, das weiter zu machen, was mir Spaß macht.“
„Ich stelle mir oft die Frage, was ich getan hätte, wenn ich die Zauberkunst nicht gefunden hätte. Ich habe keine Ahnung! Ich habe bisher noch nichts entdeckt, wovon ich mir vorstellen könnte, dass es mir genau so viel Spaß machen würde wie die Zauberei.“

Wolfgangs Top 3

Ratschlag:
Man sollte herausfinden, was einem selber gefällt, und was man kann. Mir liegen magische Stimmungen viel besser als Comedy- Zauberei.

Buch, Webseite:
Die Bücher von Derren Brown, vor allem „Absolute Magic“ mit Theorie über die Zauberkunst. Ich lese sie einmal im Jahr.

Schlusswort:
Schaut mal auf wolfgangmoser.com 😉

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