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Nils Bennett

„Versucht kreativ zu sein, auch, wenn es nicht immer klappt. Habt wenigstens den Anspruch dafür.“

Heute ist Nils Bennett bei uns zu Gast.
Nils ist Requisitenbauer für Zauberkünstler, aber auch für andere magische Aufführungen, wie im Musical Ghost in Berlin. Tauche heute ein in eine professionelle Werkstatt eines Meisters, der es liebt, Ideen in die Wirklichkeit magisch umzusetzen.

Aus dem Gespräch mit Nils

Inspiration für Tricktechniken:
Nils empfiehlt vor allem Jim Steinmeyer, wenn es um das Wissen um die Entwicklung von Zauberkunststücken geht. Außerdem sollte man sich grundsätzlich mit der historischen Zauberkunst auseinandersetzen. Aber auch durch Kino, Film und Theater kann Nils sich sehr gut inspirieren lassen. Manchmal sind es im Theater gerade die kleinen Dinge, die ihn beeindrucken, wie z.B. eine Lichtstimmung oder ein Bühnenkonzept. Zudem guckt er, was es aktuell für Themen in den Medien gibt und was man davon möglicherweise mit einem Effekt verbinden kann.

Die Entwicklung eines Requisits:
„Eine Entwicklung läuft immer vom Primitiven, übers Komplizierte zum Einfachen.“ Diesen Spruch hat Nils in seiner Werkstatt hängen und er leitet ihn schon seit vielen Jahren in seinem Wirken. Die meisten Entwicklungen von ihm sind tatsächlich genau so. Er beginnt primitiv mit einer Papp-Lösung, zu der immer mehr Scharniere und weitere Bauteile hinzugefügt werden. Und hier versucht er dann aus dem Komplizierten ein praxistaugliches Requisit zu bauen, indem er Dinge aus dem Gesamten entfernt. Man braucht dazu etwas Haptisches vor sich, um dann die Schritte der Vereinfachung definieren zu können.

Höre dir hier seine Folge an

Die Entwicklung von Kunststücken:

Nils sieht es so, dass er für andere Künstler eine Art Pinsel baut. Aber daran, ob sie hiermit Malen-nach-Zahlen machen oder eine Mona Lisa kreieren, ist er nicht mehr beteiligt. Er freut sich aber sehr über jeden Erfolg seiner Kollegen.
Zurzeit ist er am meisten mit der Entwicklung von technischen Lösungen für Effekt-Ideen beschäftigt. Für diese entwickelt er am liebsten zunächst einen Prototyp als Papp-Modell, da dieses gut zusammengebaut und auch schnell wieder änderbar ist. Er versucht hierbei möglichst schnell und effektiv Tricktechniken zu entwickeln. Nils bedient mit seiner Arbeit die Schnittstelle zwischen Künstlerwunsch und Requisit.

Es ist für ihn immer neu und unberechenbar, was auf dem Weg zum fertigen Requisit passiert. Gerade das ist für ihn sehr spannend. Und der schönste Moment ist der, wenn er sein Ziel erreicht hat und das Requisit funktioniert. Jim Steinmeyer sagt dazu, dass es für jede Illusion und jeden Effekt nur eine 100% passende tricktechnische Umsetzung gibt. Der Erfahrung von Nils nach kann man vieles auf unterschiedliche Art und Weise machen. Aber das Gefühl, dass alles vollständig zusammenpasst, z.B. mit dem Künstler und der Musik, ist für ihn tatsächlich immer einmalig.

Nils Top 3

Ratschlag:
Versucht kreativ zu sein, auch, wenn es nicht immer klappt. Habt wenigstens den Anspruch dafür. Und es ist sowieso ganz toll, wenn man etwas ganz Eigenes auf der Bühne hat. Topas unterscheidet übrigens zwischen a-, b- und c-Effekten. A’s sind top Effekte, wo originelle Tricktechnik und Präsentation da sind. Cs sind Standard Präsentation und -Effekt. Und b ist im Mittelbereich, wo wenigstens die Präsentation oder die Tricktechnik neu ist. Wenn ihr euch im b- oder a- Bereich aufhaltet, dann ist es toll.

Buch, Webseite:
Ich empfehle euch alle Jim Steinmeyer Bücher.

Schlusswort:
„Eine Entwicklung läuft immer vom Primitiven übers Komplizierte zum Einfachen.“ Es ist zwar nicht mein Zitat, aber haltet es im Kopf. Wenn es mal kompliziert wird, dann gehört das dazu und der Moment, wenn es geknackt ist, ist besonders schön. Habt außerdem Spass beim Entwickeln, seid originell und ich freue mich, wenn tolle Sachen dabei rauskommen.

Das Bild von Nils Bennett kommt von Steffen Schmid

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