Zum Inhalt springen

Helge Thun

„Die Zauberkunst ist ein Vehikel , um mit den Zuschauern ins Gespräch zu kommen. Wenn ich sieben Karten ziehen lasse, um diese wiederzufinden, habe ich entsprechend sieben Möglichkeiten, Menschen im Publikum anzusprechen und von ihnen etwas zu erfahren.“

In der heutigen Folge ist Helge Thun bei uns zu Gast. Helge ist Schauspieler, Comedian, Poetry-Slammer, Fernsehmoderator, Comedy-Dichter… und Zauberkünstler!
Er spielte schon zahlreiche Abendprogramme, unter anderem mit den Fertigen Fingern, ist mehrfach ausgezeichnet bei den Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst und Preisträger der Weltmeisterschaften. Und hat zu jedem Thema ein passendes Gedicht parat.

Aus dem Gespräch mit Helge

Zauberkunst als Mittel der Kommunikation:
Helge genießt zurzeit die Tatsache, dass man bei einem Kartentrick gar keine Geschichte drum herum braucht, sondern dass es grundsätzlich ein Vehikel ist, um mit den Zuschauern ins Gespräch zu kommen. Wenn er sieben Karten ziehen lässt, um diese wiederzufinden, hat er entsprechend sieben Möglichkeiten, Menschen im Publikum anzusprechen und von ihnen etwas zu erfahren. Das ist für ihn im Moment das Spannende an der Zauberei. Weniger die Geschichten drumherum oder irgendwelche Inhalte zu vermitteln, sondern lieber einfach auf der Basis der Kunststücke mit den Leuten zu kommunizieren.

Kommunikation mit dem Publikum:
Wenn man jemanden nach seinem Namen fragt oder was er beruflich macht und wo er herkommt, muss man auch ein aufrichtiges Interesse daran haben. Man darf auf keinen Fall mit der Einstellung anfangen, dass man einen Witz daraus machen möchte, denn das merken die Zuschauer sofort.
Eine Regel beim Theatersport, was eine Form des Impro Theaters ist, ist auch, dass man nicht versuchen darf, vorrangig lustig zu sein. Dann macht man den ein oder anderen guten Gag, aber es entwickeln sich keine spannenden Geschichten daraus. Es ist gut, wenn es gleichzeitig spannend, interessant und dann entsprechend lustig wird.

Höre dir hier seine Folge an

Comedy vs. Zauberei

Das Schöne für Helge an der Comedy und beim Gedichte schreiben ist, dass man nicht so wie beim Zaubern einen langen Entwicklungsprozess hat. Hier braucht man erst eine Idee zu einem Kunststück, muss dann eine geeignete Methode finden, eine Präsentation entwickeln, dies alles dann noch mindestens 50-mal vor Publikum zeigen bis dann alles in allen Richtungen fertig ist. Dafür braucht man manchmal Jahre. Im Gegensatz hierzu ist es beim Sketch oder bei einem Gedicht so, dass er sich für ein paar Stunden hinsetzt und die Nummer danach fertig dasteht, womit er sogar noch am selben Abend auf die Bühne gehen kann.

Bei diesem Prozess kann man viel schneller generieren, aber auch schneller wegwerfen, was einem durch den kurzen Entstehungsprozess dann nicht so viel ausmacht. Bei einem Kunststück hingegen ist es so etwas wie bei einem Kind, das man lieber behalten möchte, vor allem, wenn man das Kunststück über viele Jahre hinweg für sich entwickelt und auf der Bühne präsentiert hat.

Helges Top 3

Ratschlag:
Man sollte an allen Fähigkeiten arbeiten, die einem für die Zauberei oder die Bühne nutzen. Also auch über den Tellerrand gucken.

Buch, Webseite:
Thema Zauberei: „Strong Magic“ von Darwin Ortiz
Thema Improvisation: „Impro Theaterspiele“ von Keith Johnstone*

Schlusswort:
Hört sämtliche andere Folgen des Magischen Podcast. Ich finde, man lernt immer am besten aus den Erfahrungen von Leuten, die das schon lange machen.

Hinweis: alle mit Sternchen (*) markierten Links sind sogenannte "Affiliate-Links". D.h., dass wir eine kleine Provision, z.B. von Amazon erhalten, wenn du die Produkte über unseren Link kaufst. Für dich ändert das am Preis natürlich nichts. Selbstverständlich kannst du die Produkte aber auch kaufen ohne unseren Link zu nutzen. 😉

Werde immer pünktlich zu allen neuen Folgen und neuen Blogbeiträgen informiert