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Bert Rex

„Man kann nicht auf die Bühne gehen wie ein Friseur zur Arbeit. Man muss sich einschalten. Das Licht innerlich muss angehen.“

Heute ist Bert Rex bei uns zu Gast. Bert ist der Comedy-Zauberkünstler in Perfektion. Seine SlowMotion ist legendär und auf der Bühne macht er sich mit den kleinsten Requisiten zum größten Star des Abends.
Er moderierte in fast allen renommierten Varieté-Häusern, auf Firmen-Events, Festivals, in Stadthallen…und heute ist er bei uns!!

Erfahre, wie er seine Bühnenpersönlichkeit entwickelt hat, was das mit einer Boa zu tun hat und was er ab dem Jahre 2032 machen wird.

Aus dem Gespräch mit Bert

Zauberkunst in der DDR:
Die Zauberkunst wurde in der DDR generell gut angesehen – mit den gleichen Klischees wie auch im Westen. Es gab viele Engagements und Shows, da die kulturelle Bildung des Volkes vorangetrieben wurde. Man kam allerdings nur sehr schwer an Zauber-Materialien und Bücher.

Kunststücke bei Bert:
Für Bert ist es wichtig, dass der Zauberer selbst die Tricktechnik macht und kein automatisches Prinzip. Er reist gerne mit wenig Gepäck und dementsprechend kleinen Requisiten. Alle Kunststücke sollten von überall gut zu sehen sein. Dies hängt allerdings weniger vom Requisit ab, sondern mehr von der Beleuchtung. Er möchte so „live“ und natürlich auf der Bühne stehen wie möglich. Möglichst keine Hall-Effekte in der Stimme, nicht zu viel Licht oder Leinwände. Das Licht darf nur das Live-Erlebnis unterstützen und nicht die Leute „zuballern“. Die Leute wollen jemanden auf der Bühne sehen und einen Charakter erkennen. Wir Künstler dürfen mit unserem Wirken auf der Bühne den Zuschauern Raum geben für Fantasie.

Professionalität auf der Bühne:
Schauspielerei, Pantomime, Sprecherziehung, Dramaturgie, Regie und wie man auf die Bühne kommt, sind Themen, die oft bei Zauberkünstlern zu weit hinter der Tricktechnik stehen. Bert hat viel bei anderen Künstlern abgeguckt, wie sie auf der Bühne stehen und agieren. Hierbei ist es für ihn wichtig, dass er es in sich aufnimmt, setzen lässt und dann erst präsentiert. Man muss mit der Zeit lernen, spüren zu können, was einem liegt und was nicht. Zudem sollte man sich selbst und seinem Wesen vertrauen können und immer man selbst sein – auch auf der Bühne. Hierbei darf man sich regelmäßig Gedanken über sich selbst machen und sich auch in Frage stellen. Bert steht mit einem Frack auf der Bühne, da er so sofort auffällt. Hierdurch gibt er sich als jemand ganz besonderes.
Durch seine Texte lässt er dann aber merken, dass er doch wie alle anderen auch ist. Die heutigen Comedians fallen im Gegensatz dazu mit ihrer Alltagskleidung auf der Bühne nicht besonders auf. Adrenalin hilft auf der Bühne ungemein. Artisten, die sich z.B. verletzen, merken erst nach der Show den Schmerz – außer sie sehen bewusst, dass bei Ihnen Blut fließt. Dieses Zitat von Goethe ist für Bert ein großer Wegweiser gewesen: „wer sich nicht selbst zum Besten halten kann, ist bestimmt nicht von den Besten.“

Höre dir hier seine Folge an

Komik Zauberei:
Bert nennt seine Zauberei “Komik-Zauberei.“ In der modernen Comedy machen sich Leute meistens lustig über die Verhaltensweisen anderer. Hierbei geht es mehr um den Witz und die Pointe. Ein Komiker hingegen, wie z.B. ein Clown, ist selbst ein schwacher Charakter und die Leute lachen darüber, wie er mit seinen Verhaltensweisen umgeht. Hierbei geht es mehr um den Charakter des Künstlers. Bert verbindet seine Zauberkunst mit den Elementen der Komik und spielt eine Person, mit der die klassische Komik sehr gut möglich ist.

Gedanken von Bert:
Bert nimmt die Zauberei ernst, wobei sie für ihn trotzdem ein Spiel mit dem Publikum ist.
Er möchte sich nicht darstellen als einer, der mehr vom Leben weiss.
Er möchte die Leute zu sich selbst führen und sich selbst erkennen lassen. Sie sollen sich gut fühlen können und ihre Eigenheiten in ihm erkennen können.
Die Figur ist nicht einmal fertig, sondern darf sich am Publikum reiben und wird daher immer wieder anders sein. Seine Figur auf der Bühne ist ein Teil seiner Persönlichkeit. Er übertreibt lediglich seine Mimik und Gestik.

Bert's Top 3

Ratschlag:
Selbstvertrauen, üben, über den Tellerrand hinausgucken und sich andere Genres einverleiben.

Buch, Webseite:
„Tarbell Course in Magic“ von Harlan Tarbell

Schlusswort:
Hört den MagischenPodcast weiter! Ich finde es klasse, was ihr macht! Dass ihr euch die Zeit nehmt und ihr letztlich nicht nur euch fortbildet, sondern auch allen anderen die Möglichkeit hierfür bietet. Und macht weiter das wofür eure Leidenschaft brennt.

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