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Thorsten Havener

„Die Welt ist viel zu groß und schön, um sich nur mit sich selbst zu beschäftigen.“

Heute ist Thorsten Havener bei uns zu Gast.
Thorsten liest deine Körpersprache. Er ist Experte wenn es darum geht, die Gefühle und Gedanken von anderen Menschen zu entschlüsseln.

Erfahre im Gespräch mit uns, was ihn daran so sehr begeistert und wie auch du es lernen kannst besser zu verstehen, was dein gegenüber wirklich denkt.

Aus dem Gespräch mit Thorsten

„The audience writes the Show“:
David Copperfield hat einmal gesagt: „The audience writes the show“. Als Zauberkünstler lädt man die Zuschauer ein und hat auch ein ganz klares Bild, was man erreichen möchte. Aber das Publikum zeigt einem mit deren Reaktion schon sehr genau, ob man das erreicht hat, was man auch wollte. Man braucht als Zauberkünstler Menschen, die Reaktionen zeigen, an denen man dann für sich selbst klar machen kann, ob etwas geklappt hat oder nicht. Für Thorsten sind manchmal genau die, die sagen, dass es ihnen nicht gefallen hat, wertvoller, als die, die einen immer nur loben. Es geht für Thorsten ums Machen. An manchen Abenden merkt er, dass sein Konzept nicht ganz aufgeht, weshalb er daraufhin ein paar Dinge für den nächsten Abend umstellt. Irgendwann ist es dann so, wie er sich das vorgestellt hat.

Lehren aus dem Leben für die Bühne:
Für den Bereich der Suggestion ist es Thorsten sehr hilfreich, sich mit dem Thema Sprache auszukennen. Schließlich muss er wissen, wie und wann er seine Sprache entsprechend einsetzt. Außerdem hat er allein für sein Kunststück „Frage und Antwort“ eine Coaching-Ausbildung gemacht, um den richtigen Moment einfangen zu können und das richtige Wort zu finden. Ansonsten kann er jedem nur empfehlen viel zu reisen. Auch wenn es nur ein Road-Trip mit dem Auto durch Europa ist, zu Orten, wo man sonst nicht gewesen wäre. Hierbei lernt man ganz andere Menschen und Kulturen kennen und hat im Nachhinein ganz neue Geschichten zu erzählen, die man selbst erlebt hat. Und durch das selbst Erlebte hat man beim Erzählen eine ganz andere Kraft, als wenn man die Geschichten nur gelesen hat und rezitiert.

Höre dir hier seine Folge an

Weitere Gedanken von Thorsten

Thorsten ist davon überzeugt, dass alle Macht von innen kommt. Um etwas wirklich Gutes kreieren zu können, muss es aus einem selbst herauskommen und darf nicht von anderen auf einen drauf gelegt werden.
Bei seinen Abendprogrammen ist es für Thorsten am wichtigsten, dass das Gesamtkonzept funktioniert. Es geht ihm nicht darum, dass ein einziges Kunststück erfolgreich ist, sondern dass alles miteinander stimmig ist.
In seinen Anfangsjahren war für ihn die goldene Regel, inspiriert durch Penn & Teller, jeden Auftritt anzunehmen. Vor allem bei der Close-Up-Zauberei konnte er dadurch einiges über Menschen lernen, da er pro Abend viele gleichzeitig erreichen konnte.

Im ersten Schritt geht es ihm immer darum, seine Zuschauer gut zu unterhalten. Im zweiten Schritt dann, z.B. bei einem Vortrag, Wissen zu vermitteln, das die Zuschauer auch wirklich anwenden können. Er hat auf der Bühne gemerkt, dass man seine Zuschauer immer unterhalten muss. Ansonsten erreicht man auch mit dem besten Inhalt nur diejenigen, die sowieso für dieses Thema schon brennen.
Von Juan Tamariz hat Thorsten gelernt, dass man immer vor der Auflösung eines Tricks ernst werden sollte. Juan fasst in dieser Phase der Routine z.B. alle Dinge zusammen, die während des gesamten Ablaufs eines Kartenkunststückes passiert sind. Hierdurch zeigt er, wie unmöglich nun das Kommende sein wird. Erst nach der Auflösung, wenn seine Zuschauer so richtig staunen, bringt er vielleicht wieder einen Gag.

Thorstens Top 3

Ratschlag:
Ich erteile nicht gerne Ratschläge, weil Ratschläge ja auch Schläge sind. Ich finde, jeder muss für sich selbst herausfinden, was der richtige Weg ist. Was mir sehr geholfen hat, ist immer bei der Sache zu bleiben. Wenn ich mal nicht weitergekommen bin, habe ich die Sachen drei, vier Tage lang weg gelegt und bin dann wieder dran zurück gegangen. Aber du entwickelst dich nur dann wirklich weiter, wenn du bei der Sache bleibst. Wenn du es nur halbherzig irgendwie hinrotzt, weil du denkst, die Leute wissen nicht, wie es geht, dann bist du in meinen Augen kein Zauberkünstler, sondern ein Rätselkünstler. Denn die Leute wollen dann nur wissen, wie es geht. Sie sind dann nicht berührt und nicht bewegt. Wenn man mal nicht weiterkommt, ist das vollkommen normal. Einfach dann trotzdem weitermachen und damit raus gehen, wenn du denkst, es ist gut. Vorher nicht!

Buch, Webseite:
„The Art of Astonishment“ von Paul Harris mag ich richtig gerne.

Schlusswort:
Zauberkunst ist was ganz Wundervolles! Ich finde, wir haben da eine ganz tolle Kunst für uns entdeckt, die die Leute extremst berühren kann, wenn sie richtig gezeigt wird. Derren Brown hat einmal gesagt, dass man es nicht trivial machen soll. Wir sollten uns darüber klar sein, dass es etwas ganz Besonderes ist und dass wir die Leute wirklich nicht nur unterhalten, sondern auch inspirieren können mit dem, was wir da machen. Das finde ich einfach eine tolle Sache!

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