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Die ZaubertriXXer

„Gehe raus und nimm am Leben teil, und zwar außerhalb der Zauberei. Das Leben bietet dir eine Grundlage für deine Show und deine Kunst.“

Heute sind die ZauberTrixxer bei uns zu Gast.
Ingo Brehm und Albin Zinnecker treten im Duo gemeinsam auf. Mit Großillusionen auf der Bühne, bei den Weltmeisterschaften in Rimini und in ihrem eigenen Podcast über die Zauberkunst.

Im Gespräch mit uns sprechen sie über ihre spannenden Erfahrungen mit Großillusionen, Cheerleadern und über das Skripten von Bühnen-Texten.

Aus dem Gespräch mit den ZaubertriXXern

Skripten in der Zauberkunst:
Wenn man zu zweit auf der Bühne steht, ist es umso wichtiger ein sauberes Skript zu haben und im Vorfeld zu planen, was man zusammen präsentieren möchte. Aber auch als Solo-Künstler ist ein Skript sehr sinnvoll. Denn ein Skript kann einem helfen, besser zu werden. Wenn man sich während seiner Show dazu entschließt, etwas anderes zu sagen, dann ist das völlig in Ordnung. Das Wesentliche ist, dass man das Skript kommen lässt und nichts erzwingt. Man sollte vielmehr versuchen, es aus einer lebendigen Situation heraus zu erstellen.
Ingo und Albin machen es so, dass sie Texte beim Proben herunter improvisieren. Sie machen sich im Vorfeld Gedanken, was ihnen wichtig ist, wo entscheidende Punkte sind und an welchen Stellen sie den Fokus klar setzen möchten.

Nachdem sie sich diese Punkte überlegt haben, improvisieren sie einen Text und sprechen diesen einfach mal so herunter. Wenn sich dieser für sie gut anfühlt, schreiben sie ihn auf und üben ihn meist getrennt voneinander. Beim Üben stellen sie schon fest, was vom Text gut ist und was nicht. Dies wird dann entsprechend angepasst. Daraufhin kommen beide wieder zusammen und üben. Dieser Prozess ist wie bei einem Drehbuch. Dort werden teilweise 20 Versionen geschrieben bis dieses zum Film umgesetzt wird. Genau diesen Weg muss auch ein Skript machen. Selbst wenn man es schon einmal auf der Bühne hatte, lohnt es sich das Skript mit dem tatsächlich gesprochenen Bühnen-Wort abzugleichen und nochmal Änderungen dran vorzunehmen. So geht es dann immer weiter und irgendwann schaut man nicht mehr auf sein Skript, da der Text im Kopf ist. Hiermit hat man dann eine echte Bühnen-Waffe in der Hand.

Gedanken zu Großillusionen

Ein wichtiger Aspekt bei den ZaubertriXXern ist, dass die Damen keine Requisiten sind. Sie werden in die Show eingebunden und sollen auch wirklich eine Rolle spielen.
Das reine, auf den Effekt reduzierte Darbieten, wie es häufig bei Großillusionen gezeigt wird, ist für Ingo und Albin „90er Jahre“. Relevant für sie ist das entscheidende Thema und was man auf der Bühne tut. Als Beispiel hierzu kann man sich einen Science- Fiction-Film ansehen. Allerdings nicht den kompletten Film, sondern nur die Special Effects. Es fehlen daher die Geschichte, die Charaktere und die Beziehungen, die die Charaktere zueinander haben. Das ist so nicht wirklich interessant. So ähnlich ist es auch, wenn man Zauberei nur auf den Effekt reduziert.

Natürlich ist das verblüffend, aber es fehlt jegliche Beziehung, die Charaktere und die Geschichte. Laien merken diesen Unterschied als Publikum im Theater sofort. Vom reinen Effekt werden sie nicht berührt. Das einzige, was man bei ihnen auslöst, ist eine kurze Verblüffung, aber es ist nicht mehr als ein Special-Effekt, wie im Film. Der ganze Hintergrund und die ganze Tiefe fehlen. Wenn man so etwas über fünf oder zehn Minuten vorführt, kann man ausschließlich mit den Effekten überzeugen. Wenn man das aber über den gesamten Abend zieht, wird es irgendwann ermüdend. Für Ingo und Albin gibt es eine Ausnahme: Wenn das, was man mit einem Trick tut, so cool ist und man es auch machen würde, wenn man echt zaubern könnte. Dies ist z.B. der Fall, wenn man mit Geld zaubert. Zum Geldzaubern braucht man keine Geschichte, denn das ist in sich relevant.

ZaubertriXXers Top 3

Ratschlag:
Bei allem was ihr tut, möglichst pragmatisch anfangen, möglichst perfekt weitermachen und so auch aufhören. Versuch, egal ob ihr eine neue Nummer einstudieren wollt oder ob ihr ein abendfüllendes Bühnenprogramm auflegt, so schnell wie möglich damit anzufangen. Verliert euch nicht in der Theorie oder versucht nicht monatelang zu überlegen, ob man das so machen kann oder worauf mach achten muss. Außerdem versucht, das Programm nicht auszuarbeiten bis zum letzten, sondern fangt an, bringt es so schnell wie möglich zum Leben und wenn es dann da ist, versucht es so intensiv, professionell und so perfekt wie möglich weiter zu machen. Also geht raus und präsentiert eure Kunst!

Buch, Webseite:
Abgesehen vom „Trickverrat Podcast“ und dem „Drehbuch zum Trick“ macht der „Tarbell Course in Magic“ von Harlan Tarbell Spaß und bringt einen enorm weiter. Da ist so viel drin, was nur einfach wiederentdeckt werden muss.
Als Webseite YouTube. Wir nutzen es oft, um uns aus verschiedenen Bereichen visuelle Inspiration zu holen.

Schlusswort:
Das Wichtige ist, dass ihr euch immer darüber bewusst seid, dass das, was ihr macht, Spaß machen muss. Es muss euch selber Freude machen. Setzt euch selber nicht zu sehr unter Druck und vor allem guckt nicht so sehr nach anderen Zauberern. Schaut nicht so sehr nach links und rechts und kümmert euch um euch selber.

Werde immer pünktlich zu allen neuen Folgen und neuen Blogbeiträgen informiert