
Thorsten Strotmann
„Ich wollte nicht nur Tricks vorführen, sondern mein Leben, meine Erlebnisse und meine Leidenschaft in eine Show packen. Jede Illusion erzählt eine Geschichte, jede Bewegung ist durchdacht – das ist für mich wahre Magie.“
In der heutigen Folge sprechen wir mit Thorsten Strotmann. Er gibt uns einen Einblick in sein Zaubertheater und in seine Zauberkunst.
Aus dem Gespräch mit Thorsten
Der Traum vom eigenen Zaubertheater
Schon früh wusste ich, dass ich mein eigenes Theater haben wollte. Mein Traum begann in den 90ern, als ich nach Las Vegas reiste und dort die großen Magier wie Siegfried & Roy oder David Copperfield in ihren eigenen Theatern sah. 15 Jahre lang habe ich im Gala-Bereich gearbeitet, auf Firmenfeiern, privaten Veranstaltungen – überall, wo Zauberei gefragt war. Doch mein Ziel war klar: ein eigenes Theater. 2009 konnte ich mir diesen Traum mit der Magic Lounge in Stuttgart erfüllen. Hier ist es wie in meinem Wohnzimmer: Ich bestimme die Bedingungen und schaffe eine Atmosphäre voller Magie und Luxus.
Die Entwicklung von Shows
Jede Show entsteht in einem langen kreativen Prozess. Die Vorbereitung ist dabei enorm. Ich schreibe Drehbücher, überlege mir den Spannungsbogen und wähle Kunststücke, die perfekt zur Erzählung passen. Technik, Licht und Musik spielen eine große Rolle. Ich arbeite mit einem Komponisten zusammen, um eigene Musik zu kreieren. Neue Effekte probiere ich oft wochenlang aus, bevor sie in die Show integriert werden. Und dann beginnt der Einspielprozess – erst nach rund 100 Aufführungen ist eine Show wirklich flüssig.
Höre dir hier seine Folge an
Weitere Gedanken von Thorsten
Die Bedeutung des richtigen Openers
Jede Show braucht einen starken Anfang, der das Publikum sofort fesselt. Ich habe viele verschiedene Openings ausprobiert – vom klassischen Becherspiel bis hin zu kurzen, eindrucksvollen Effekten. Doch in meiner neuesten Show habe ich mich für etwas ganz Besonderes entschieden: Ich erscheine zwei Meter vor den Gästen – plötzlich und unerwartet. Selbst Zauberkollegen sind verblüfft, wie das funktioniert! Der Opener muss nicht nur technisch ausgefeilt sein, sondern auch thematisch zur Show passen. Ich möchte das Publikum sofort in meinen Bann ziehen, ohne lange Erklärungen. Deshalb setze ich auf direkte, visuell beeindruckende Effekte, die die Zuschauer in die Welt der Magie eintauchen lassen.
Roundtable statt Table Hopping
Da Table Hopping früher nicht mein Ding war, habe ich stattdessen das Konzept des Roundtables entwickelt. In einem speziell eingerichteten Bereich – oft mit schönem Licht und dekorativem Hintergrund – konnten Gäste gezielt zu mir kommen, um Zauberei zu erleben. Dadurch hatte ich ein aufmerksames Publikum, das wirklich sehen wollte, was ich tat. Das Konzept funktionierte so gut, dass es sich von selbst herumsprach und ich mehr Anfragen erhielt als je zuvor. Auch in meinem Theater profitieren die Gäste von dieser Fokussierung: Hier kommen sie, weil sie Zauberei lieben, und nicht, weil sie zufällig in eine Veranstaltung geraten sind.
Thorstens Top 3
Erfolgstipp:
Wer als Zauberer erfolgreich sein will, muss mehr als nur Tricks beherrschen – es geht darum, sich als Marke zu etablieren, klug zu wirtschaften und sein Publikum immer wieder aufs Neue zu begeistern.
Buchtipp:
Ich kann die Bücher von Juan Tamariz empfehlen. Außerdem alles von Tommy Wonder und von Dai Vernon.
Schlusswort:
Ich wünsche allen Erfolg und schaut, dass ihr so authentisch wie möglich seid und dass ihr das, was ihr tut, liebt. Und ich glaube, wenn man mit dem Spaß dann auch auf die Bühne geht, dann hat man schon die halbe Miete.