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Schmitz Backes

„Wenn man auf der Bühne zu sprechen beginnt, müssen die Zuschauer sofort merken, dass es sich lohnt dem Künstler zuzuhören. Das muss in den ersten Worten schon rüberkommen. Aber auch der erste Effekt muss stark und treffsicher sein.“

Heute ist Schmitz Backes bei uns zu Gast.
Schmitz Backes ist aktiv als Zauberkünstler im Karneval, vor allem im Kölner Bereich tätig. Wir sprechen mit ihm darüber, was ihn so sehr daran reizt und wie er es schafft sein Publikum trotz Dominanz der Musikbands im Karneval seriös und überzeugend darzubringen.

Zauberei im Karneval

Im Karneval hat man eine sehr besondere Auftritts-Situation. Dort erhält man als Künstler erst einmal relativ wenig Aufmerksamkeit, da der Saal meistens schon seit fünf Stunden und mit viel Alkohol feiert. Trotzdem hat Michael an sich den Anspruch, den Zuschauern richtig gute Zauberkunst näher zu bringen, wobei er allerdings nur eingeschränkte Möglichkeiten hierzu hat. Außerdem darf z.B. auch kein Halbsatz in seiner Rede zu viel sein, da die Aufmerksamkeit des Publikums dann schnell einmal wegbrechen kann. Wenn man dann trotzdem seine Zuschauer erreicht, ist eine enorme Energie im Raum. Hiermit kann man dann auch andere Dinge machen als es z.B. bei einer Hochzeit der Fall ist.

Die Zuschauer können dann eher mal zum Ausflippen oder zum Dinge reinrufen bewegt werden. Das Ganze schaukelt sich hierbei insgesamt sehr schnell hoch.
Wichtig ist im Karneval ganz gerade vorzugehen und die ganze Zeit am Ball zu bleiben. Man muss die Leute durchgehend bei sich behalten. Trotzdem ist es eine sehr harte Schule. Doch dadurch wird nahezu jeder andere Auftritt eine Leichtigkeit.
Für Michael ist der Karneval zudem eine sehr gute Übung, um all die Sätze in seinem Skript rauszuschmeißen, die er nicht wirklich braucht.

Höre dir hier seine Folge an

Bühnen-Erfahrung im Karneval

Um mehrere Auftritte am Tag spielen zu können, ist es wichtig zu beachten, dass bei jedem Auftritt die Karten neu gemischt werden. Nur weil man gerade eben noch eine Standing Ovation in einem Saal bekommen hat, heißt das noch lange nicht, dass der nächste Saal auch wieder so gut drauf ist. Man darf bei jedem Auftreten auf die Bühne wieder neu anfangen, das Publikum auf seine Seite zu bekommen.
Außerdem muss Michael beachten, so wenig Requisiten wie möglich mit auf die Bühne zu nehmen, da jedes Element die Zuschauer erst einmal verwirrt.

Man muss es als Zauberkünstler begründen, warum man eine Sache gerade nutzt. Vor allem aber auch im Karneval sind die Zuschauer einen Zauberkünstler mit Requisiten nicht gewohnt, weshalb hier weniger oftmals mehr ist. Außerhalb des Karnevals mag Michael es besonders, dass er z.B. bei seinem eigenen Abendprogramm viel individueller auf sein Publikum eingehen und andere Dinge präsentieren kann. Das ist mit einer der größten Unterschiede zur Zauberei im Karneval.

Schmitz Backes Top 3

Ratschlag:
Man sollte nicht zu sehr fokussiert auf eine Sache sein. Aber es schadet nie, in einem Teilbereich wirklich mal spezialisierter und bekannter zu sein. Trotzdem darf man das Brot- und Butter- Geschäft nicht außer Acht lassen.

Buch, Webseite:
Habe immer die Bücher zu dem Thema zur Hand, mit dem du dich zurzeit beschäftigst. Man sollte es von allen Richtungen beleuchten und für sich die beste Tricktechnik, passend für die Situation, für den besten Ablauf finden und möglichst alles wissen, was dazu veröffentlicht ist. Wenn man dann noch eine eigene Sequenz mit reinbringt, ist das super. Man sollte aber trotzdem alles wissen, was möglich ist. Denn häufig sehe ich Routinen, wo ich mir denke: „ist gut, aber hätte man noch besser machen können, wenn man mehr Informationen gehabt hätte“.

Schlusswort:
In der heutigen Zeit ist es so toll, dass man an so viele Informationen kommt. Und vor allem, dass sie oftmals so toll wie bei euch herausgearbeitet sind. Tolles Projekt, vielen Dank dafür im Namen hoffentlich vieler Hörer. Außerdem schaut doch alle mal bei euch im Ort, ob man da irgendwo Zauberkunst organisieren kann. Es ist so schade, dass man nur zu den Fernseh-Bekanntheiten hinläuft. Gerade wir Zauberkünstler haben oftmals nicht die Möglichkeit fernseh-bekannt zu sein. Das liegt vor allem daran, dass die Zauberkunst zum Großteil im Fernsehen nicht funktioniert. Und wenn man erst einmal eine Veranstaltung angefangen hat, wird man merken, dass die Leute super dankbar sind und auch gerne wiederkommen.

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