
Piff the Magic Dragon
„Der einzige Mensch, der das tun kann, was ich tue, bin ich – und wenn ich nicht auf diese innere Stimme höre, habe ich am Ende gar nichts.“
In der heutigen Folge haben wir Piff the Magic Dragon zu Gast. Piff spielt ganz viele Shows in Las Vegas und hat als Berater für Penn und Teller gearbeitet.
Aus dem Gespräch mit Piff
Piffs Show in Las Vegas
Seine eigene Show in Las Vegas zu haben, klingt für viele wie ein Traum, aber es ist oft auch eine echte Herausforderung. Natürlich liebe ich es, aufzutreten, aber der organisatorische Aufwand ist enorm. Eine Show am Laufen zu halten, bedeutet, viele Dinge gleichzeitig zu koordinieren: Technik, Team, Marketing, kreative Entwicklung. Ich arbeite mit rund 15 Personen zusammen, obwohl ich mich manchmal frage, warum ein guter Magier plötzlich ein kleines Unternehmen führen können muss. Die Freiheit, genau das zu machen, was ich will, ist unbezahlbar. Das Publikum in Vegas ist anspruchsvoll – es erwartet Qualität, Originalität und Unterhaltung. Genau das versuche ich zu liefern, jeden Abend aufs Neue.
Zusammenarbeit mit Penn & Teller
Ich habe als „Berater“ für Penn & Teller gearbeitet – wobei ich den Begriff übertrieben finde. Ein Berater klingt, als hätte man Ahnung. Aber bei Magie funktioniert das selten so direkt. Gute magische Lösungen entwickelt man im Prozess. Man experimentiert, scheitert, findet neue Wege. In der Zusammenarbeit mit Penn & Teller ging es immer darum, gemeinsam zu tüfteln und nicht darum, dass einer alles weiß. Ich habe ein paar Ideen beigesteuert, sie deutlich mehr. Später standen wir auch zusammen auf der Bühne – das war nochmal eine andere Dynamik. Dann ist man gleichberechtigt. Wenn man gemeinsam performt, muss man sich gegenseitig respektieren und Raum lassen.
Höre dir hier seine Folge an
Weitere Gedanken von Piff
Comedy und Magie
Viele sagen: „50 % Comedy, 50 % Magie.“ Aber das klingt für mich nach: „Nicht richtig lustig, nicht richtig magisch.“ Ich will 100 % Comedy und 100 % Magie bieten – auch wenn das mathematisch nicht aufgeht. Ich glaube, man muss beides auf höchstem Niveau liefern, damit es funktioniert. Mein Humor ist trocken, bissig, sarkastisch. Damit hatte ich anfangs Probleme, wurde aus Jobs geworfen, weil ich „zu frech“ war. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich damit genau die richtigen Leute erreiche. Inspiration für neue Tricks kommt oft aus einer witzigen Idee. Comedy ergibt sich für mich aus dem Konzept. Ein Trick allein ist selten lustig – aber wenn die Grundidee komisch ist, wird’s stark. Deshalb beginne ich meist mit dem Gag und baue die Magie drumherum.
Magie in Zeiten von KI und Medien
Ich sehe die Zukunft der Magie mit gemischten Gefühlen. Die Technik verändert alles – Deepfakes, KI-generierte Inhalte, täuschend echte Videos. Das macht es schwieriger, Menschen zu beeindrucken. Früher konnte man Magie live erleben und war fasziniert. Heute denken viele sofort: „Das ist bearbeitet.“ Darum wird es immer wichtiger, dass das Publikum den Künstler kennt – und ihm vertraut. In dieser Welt, in der man nicht mehr weiß, was real ist, wird Authentizität zur Währung. Deshalb setze ich auf Live-Auftritte und auf echte Verbindungen mit meinem Publikum. Ich möchte, dass sie mich als Mensch erleben, nicht als Algorithmus.
Piffs Top 3
Ratschlag:
Wenn du Zauberer werden willst, stell sicher, dass du es wirklich willst – denn es ist hart, teuer und voller Rückschläge. Ich mache das nur, weil ich es liebe.
Buch
Mein eigenes: Piff the Magic Book.
Schlusswort:
Versuch, die Welt ein kleines Stück besser zu machen.