Markus Zink
"Wir Zauberkünstler sind manchmal sehr verwöhnt. Ankommen, Headset rum, Schwammbälle in die Tasche und raus auf die Bühne“.
In der heutigen Podcast-Folge ist Markus Zink zu Gast.
Markus liebt Schrott, und entwickelt hiermit höchst professionelle und unterhaltsame Illusionen die ihre Einzigkeit haben. Im Gespräch mit uns spricht er über Kreativität, Schrott und vieles Weitere.
Aus dem Gespräch mit Markus
Skurrile Zauberkunst:
Der Ansatz von Markus ist, eine magische Welt zu kreieren, wobei es ihm nicht so sehr um den einzelnen Trick geht. Er hat z.B. bei seinem Abendprogramm einen Buch-Test herausgenommen, weil für ihn der Effekt zu stark war und seine Zuschauer nach der Show nur noch hierüber geredet haben. Das ist aber nicht die Intention mit seiner Zauberei. Er mag es viel lieber, wenn seine Zuschauer über die magische Welt, ihn als verrückte Figur, über seine verrückten Maschinen und die verrückte Ästhetik reden. Daher findet er es nicht so gut, wenn die Leute nach der Show einen Trick haben, über den sie hauptsächlich diskutieren.
Die eigene Leidenschaft im Kunststück:
Markus Ansicht nach ist er bei seinen Abendprogrammen kein Dienstleister. Hier geht es ihm darum, dass er Dinge macht, die ihm am Herzen liegen. Es kann ihm egal sein, ob es jemand anderem gefällt. Grundsätzlich mag er auch die Nummern sehr gerne, die ein Drittel der Zuschauer mögen, ein Drittel nicht weiß, was sie hiervon halten sollen und ein Drittel die Nummer ablehnt. Dies hat für ihn einen besonderen Reiz. Im Gegensatz hierzu steht natürlich ein Firmen-Event, bei dem er sich voll als Dienstleister versteht.
Höre dir hier seine Folge an
Wie viel Aufwand ist richtig?
Markus ist ein großer Gegner von dem unter Zauberern sehr verbreiteten Spruch „Pack Small, Play Big“. Denn diese Argumentation ist für ihn rein praktisch gedacht. Wenn er eine Idee zu etwas hat, ist es ihm ziemlich egal, ob es viel Aufwand oder viel Arbeit ist. Wenn er sein abendfüllendes Programm spielt, braucht er etwa acht Stunden vom Aufbau, über die Präsentation bis zum finalen Abbau. Viele Zauberer sagen, dass das viel zu aufwendig sei. Markus denkt hingegen, dass dies ein ganz normaler 8 Stunden Tag gewesen und daher auch vollkommen legitim ist.
„Wir Zauberkünstler sind manchmal sehr verwöhnt. Ankommen, Headset rum, Schwammbälle in die Tasche und raus auf die Bühne“. Auch Spider-Tische findet Markus praktisch. Sie sind schnell aufgebaut und auch wieder klein eingepackt. Aber das heißt noch lange nicht, dass sie schön oder magisch sind.
Außerdem findet Markus so etwas wie Licht ganz wichtig. Das ist allerdings auch wieder Arbeit. Er reist deshalb immer mit dem gleichen Techniker an. Das kostet zwar Geld, ist aber für ihn jede Mühe wert.
Markus Top 3
Ratschlag:
Ich würde vor allem jungen Zauberern den Ratschlag geben: Macht ganz viele geerdete Auftritte im Kindergarten und auf Gemeinde- und Schulfesten. Dort lernt ihr kommunizieren und auch das ganz normale Zeug erst einmal kennen. Man braucht nicht sofort die zehn Minuten Nummer, mit der man im Kabarett auftritt und nach Tokio fliegt. Es wäre schön, wenn man die „Brot- und Butter- Zauberei“ lernt. Weil das nicht so einfach ist.
Buch, Webseite:
Ich sage immer, es gibt zwei Arten von Büchern. Es gibt die Bastel- Inspirationsbücher wie von James Hodge oder Gaetan Bloom und dann gibt es die technische Seite wie Coin Magic oder die ganzen Karten-Bücher, und Tommy Wonder ist irgendwo dazwischen.
Schlusswort:
Es ist alles gut. Alles prima. Macht, was euch gut tut.